Kennzahl: M0601/266
Seminarbeschreibung:
Die instrumentenspezifische Besonderheit des Klaviers, einen Ton ohne weitere Vorkenntnisse und ohne gesteigerte Sorgfalt in Bezug auf die Klangproduktion hervorbringen zu können, mag für den Anfangsunterricht an den Tasten ein Glücksfall sein. Während hoffnungsvolle GeigenanfängerInnen Jahre damit verbringen, einen klanglich befriedigenden stabilen Ton zu erzeugen, erscheint ein solcher am Klavier auf den ersten Blick bereits ohne weiteres Zutun vorgegeben. Die dahinter verborgene Gefahr liegt allerdings darin, dass eine Beschäftigung mit Parametern wie Klanglichkeit und Klanggestaltung oftmals zu spät Eingang in den Unterricht oder überhaupt wenig Beachtung im Unterrichtsalltag findet. Ausgangspunkt für die Klangarbeit am Klavier ist das Wecken und Miteinbeziehen aller Sinne, allen voran der Hörsinn, gefolgt von Bewegungssinn und Tastsinn. Genau diesem Aspekt widmet sich diese Fortbildung: Ein möglicher Ansatz im instrumentalpädagogischen Bereich ist es, Bewegungsanweisungen durch Metaphern zu ersetzen und beim Erlernen von Bewegungsabläufen den Klang als Effekt der Bewegung in den Mittelpunkt zu stellen. Welchen Beitrag etwa sinnliche Vorstellungsbilder wie eine „warme Dusche“ oder der „Duft von Weihnachtskeksen“ leisten können, wird in dieser Fortbildung anhand wissenschaftlicher Grundlagen aus der jüngeren Instrumentalpädagogik veranschaulicht und erprobt.